Die Leber findet kaum Beachtung und gehört nicht zu den Stars unserer Organe.
Ihre Bedeutung bei vielen Erkrankungen ist noch nicht in den Vordergrund gestellt.
In der TCM (Traditionell Chinesischen Medizin) hingegen wird der Leber schon viel mehr Aufmerksamkeit gewidmet, denn das Qi – also unser gesamtes Blut – fließt durch Sie hindurch und wird gefiltert. Pro Minute sind es ca. 1,4 Liter. Am Tag also mehr als 2000l. Gigantisch oder?
„Die Welt hat ein Leberproblem“, schreibt Anthony William.
Wenn ich meine Clienten mit Ihren gesundheitlichen und emotionalen Themen beobachte, die sie mit in die Praxis bringen, kann ich das nur bestätigen.
Erschöpfung, Gewichtsproblematiken, Hautprobleme, Reizbarkeit, Bluthochdruck, Cholesterinspiegelverschiebung, …
Vergessen wir nicht Magen-Darm Probleme wie: Blähungen, Verstopfung, Unverträglichkeiten… Hier wird oft vergebens der Darm therapiert ohne überhaupt zu verstehen, dass Darmprobleme meist mit einem Problem der Leber beginnen.
Grundsätzlich kann man sagen, dass die Leber als unser Hauptfilter und als wichtigster Nährstoffspeicher, eine entscheidende Rolle bei der Auseinandersetzung mit Gesundheitsstörungen zukommt. Und sie filtert nicht nur, sie ist:
-Nährstoffspeicher
-Müllabfuhr, Kläranlage und Recyclinganlage
-Hormonfabrik
-Körper-Apotheke
Nicht nur bei der Auseinandersetzung mit körperlichen Symptomen spielt die Leber eine Rolle, sondern vor allem mit der Auseinandersetzung der Emotion Wut. Denn die Leberbaut die Hormone ab, die bei der Entstehung von Wut ausgeschüttet werden und entgiftet somit unseren Körper.
Wenn wir in der Welt etwas bewegen möchten, brauchen wir unsere ganze Leistungskraft.
Nur durch eine gesunde Leber können wir unser Potenzial entfalten.
Carduus marianus – Hilfe aus der Natur
Die Mariendistel ist eine der bekanntesten Pflanzen zur Behandlung der Leber.
Sie findet Anwendung bei:
-Therapie und Prophylaxe von Leberproblemen
-Verdauungsbeschwerden
-begleitend bei Kopfschmerzen
Wenn wir uns diese wunderschöne Pflanze ansehen, können wir über die Themen: Abgrenzung – Schutz – Individualität, von ihr lernen.
Die Mariendistel ist eine starke Pflanzenpersönlichkeit.
Sie ist wunderschön, groß und verschafft sich mit ihren Stacheln Respekt und hält Menschen und viele Tiere in sicherem Abstand. Sie kann nicht übersehen werden und strahlt mit Individualität.
Die Mariendistel zeigt uns auf, wie wichtig die Wahrung der eigenen Persönlichkeit ist, indem sie sich durch ihre Stacheln vor schädigenden Einflüssen abgrenzt.
Was bedeutet das für uns?
Zu jeder intakten zwischenmenschlichen Beziehung gehört ein bewusstes Maß zwischen Öffnen und Abgrenzen.
Um das für jeden individuelle Maß finden zu können, ist es wichtig klar und entscheidend „Nein“ sagen zu können.
Und sei Dir bewusst, dass ein Nein gegen etwas gleichzeitig ein Ja für etwas anderes ist zum Beispiel: Für Dich!
Und umgekehrt: Wenn ich immer Ja zu etwas sage, sage ich gleichzeitig Nein zu etwas anderem.
So fördert die Mariendistel zusätzlich, neben der Anwendung bei körperlichen Leberproblemen, auch die emotionale Fähigkeit der Abgrenzung.
In welchen Bereichen lebst Du schon bewusst die Balance von sich öffnen und sich abgrenzen? Wo darfst Du noch Bewusstsein integrieren?
Tabuthema Wut
Traurig sein ist ok, sich sorgen ist ok, unglücklich sein ist ok, aber was ist mit wütend sein?
Es ist spannend in der Arbeit mit meinen Klienten zu beobachten, dass gerade mit der Emotion Wut sich viele Menschen schwer tun, diese als negative Emotion bewerten und sie sich nicht eingestehen wollen.
Wenn ich im weiteren Verlauf von „Wut“ spreche, zählen dazu auch die Nuancen der Emotion wie: Aggression, Hass, Zorn, Rage, Groll, Aufgebrachtheit,…
Wie geht es Dir mit der Emotion Wut?
Wut, die nicht geleb(er)t wird, blockiert und vergiftet uns und lässt uns nicht mehr im Fluss mit der Lebendigkeit und im Einklang mit uns selbst sein.
Doch wo sind wir lebendiger, als wenn wir wütend sind?
Wütend sein ist lebendigsein!
Leider beobachte ich, dass sich die meisten Menschen in Starre oder Traurigkeit flüchten um Wut nicht ausdrücken zu müssen. Das heißt, sie gehen in einen Zustand von Bewegungslosigkeit oder Rückzug.
Was passiert, wenn wir Wut bremsen?
Stresshormone flitzen im Körper umher ohne irgendwie abgebaut werden zu können. Das zugehörige Hormone, dass bei der Entstehung von Wut im Körper freigesetzt wird, ist Testosteron.
Ohne das wir schreien, hüpfen, toben – sprich: in Bewegung kommen, können keine Hormone gebildet werden, die die umherflitzenden Stresshormone (Testosteron) neutralisieren.
Schlussendlich beginnt die Wut ein Eigenleben in uns zu führen und uns zu „vergiften“.
Vergiften ist ein großes Wort, doch zu viel freie Stresshormone in unserem Körper tun dies auf lange Sicht hin gesehen tatsächlich.
Auch unser Geist wird vergiftet, die Wut steckt in unseren Gedanken und in unseren Zellen fest und wir fühlen uns gefangen in unserem Geist, alles dreht sich darum. Das Leben wird schwer.
Hast Du schon einmal Gespräche im Lokal beobachten können?
Meist hört man nur Geschichten wo sich Menschen aufregen, meckern, sich beschweren,…
Was für eine Emotion haben diese Menschen?
Da sitzt die nicht aus-gelebte Wut fest.
Wäre es nicht schön, Gesprächen zu lauschen in den Menschen erzählen wie glücklich sie sind, wie schön ihre Beziehungen sind, was sie gerade dabei sind zu entwickeln und zu kreieren?
Wütend sein ist eine aktive Vorwärtsbewegung! Nicht nur im Bereich der Emotion, dass etwas nach vorne raus will, auch körperlich will Wut in Bewegung ausgedrückt werden.
Für was überhaupt Wut?
Wut ist eine Emotion, die wie alle Emotionen ausgelöst werden, wenn Deine Bedürfnisse nicht wahrgenommen werden. Und beim Wütend sein geht es um die Fähigkeit der Durchsetzung, um Einfluss, um Entschlusskraft und Selbstbestimmung.
Im Tierreich ist Wut völlig klar: Der eine Wolf kämpft mit dem anderen Wolf um den Rang.
Wenn wir Kinder beobachten (die noch Wut ausdrücken können), können wir auch bei uns Menschen genau beobachten was passiert. Als Beispiel ein Kind möchte eine bestimmte Süßigkeit an der Kasse im Supermarkt haben und Mama erlaubt es nicht. Das kann so weit gehen, dass ein Kind sich mit einem Tobsuchtsanfall bockig und schreiend auf den Boden wirft. Es hat sich nicht durchsetzen können.
Wut ist es eine wirklich wichtige Emotion! Wut ist immer für uns, nicht gegen uns! Sie hilft uns zu spüren, da passt gerade etwas nicht.
Wut hilft uns, uns abzugrenzen, unsere Bedürfnisse zu kommunizieren, sagen zu können, wenn uns etwas nicht gefällt, in Selbstbestimmung zu kommen, Kräfte zu mobilisieren, Ziele zu verfolgen, fördert unsere Entschlusskraft und dessen Umsetzung…
Erhöhter Cholesterin ein Wutproblem?
Schätzungsweise hat jeder 3. in Deutschland ein Problem mit deutlich erhöhten Blutcholesterinspiegeln und 5 Millionen werden medikamentös versorgt.
Spannend ist, dass das Hormon Testosteron aus Cholesterin gebildet wird.
Als Erinnerung, Testosteron wird gebildet bei der Emotion Wut.
Benötigen wir also viel Testosteron, weil wir oft wütend sind oder Wut nicht leben, wird der Körper angeregt auch dessen Vorstufen vermehrt zu bilden, sprich: Cholesterin.
Und wo wird das Cholesterin gebildet?
Der Körper produziert 80-90% durch die Leber, der Rest wird über die Nahrung aufgenommen.
Ich möchte hier nicht sagen, dass erhöhte Cholesterinwerte nur auf wütend sein zurückzuführen ist. Ich möchte Dich anregen den Zusammenhang einfach zu erkennen, wie Emotionen sich in unserem Körper in unseren Organen und Abläufen manifestieren und somit körperliche Prozesse stark beeinflussen.
Wie mit Wut umgehen?
Leider haben die wenigsten in ihrer Kindheit gelernt, wie man produktiv und nährend mit Wut umgeht. Meist kennen wir nur völlige Unterdrückung oder völlige Zerstörung beim Herauslassen, weil sich so vieles angestaut hat.
Und zu viele Menschen sind wütend auf sich selbst.
Wut auf mich selbst: Autoaggression?
Wut auf sich selbst, gibt es aus entwicklungsgeschichtlicher Sicht nicht.
Oder hast Du schon einmal ein Pferd gesehen, dass wütend auf sich selbst war? Oder eine Katze? Eine Katze ist es nicht mal dann, wenn sie sich tatsächlich zu dumm anstellt und beim Balancieren runter fällt.
Wut auf sich selbst heißt übersetzt: Wut über jemand oder etwas, was einem passiert ist, wurde nicht gelebt.
Es bedeutet, dass Du gelernt hast es in Dir zu speichern, statt in der Entstehung nach Außen zu lassen.
Aggressives Verhalten sich selbst gegenüber beginnt mit Gedanken, mit den wir uns selbst fertig und runter machen. Umso heftiger und stärker sich dieses Verhalten ausdrückt, entsteht schlussendlich autoaggressives Verhalten gegen sich selbst und völliges Opfer sein seiner eigenen Emotionen. Dies kann bis zur körperlichen Gewalt, die sich gegen sich selbst richtet, gehen.
Wie entsteht solch ein Verhalten?
Meist wurzelt es darin, wie wir gelernt haben mit der Emotion Wut umzugehen. Es wurde in der Kindheit auf die eine oder andere Weise gelernt, dass es nicht wünschenswert ist Wut auszudrücken oder bestraft wird oder das ein Kind nur anerkannt und bestätigt wurde, wenn es lieb und nett war.
Solche Verhaltensweisen bedürfen meist eines Coachings oder in ausgeprägteren Fällen einer Therapeutischen Begleitung.
Wie gehe ich denn nun jetzt mit Wut um?
Zusammenfassend kann man sagen, ist die beste Methode um mit Wut umzugehen, in der Entstehung von Wut mit dieser Energie sofort durch eine entsprechende Reaktion sie dort zu lassen, wo sie hingehört: in´s Außen.
Hier ein paar sehr effektive Übungen, wie Du Dich der Emotion nähern kannst.
Übungen für einen wertvollen Umgang mit Wut:
1- Ich Lade Dich ein, dass wenn Du das nächste mal wütend wirst Dich genau beobachtest und Dir folgende Fragen stellt:
Wie reagiere ich gerade?
Was passiert? Ziehst Du Dich zurück? Machst Du gar nichts? Gehst Du nach vorne und drückst Dich aus?
Wie machst Du es?
Wie fühlst Du Dich, wenn Du wütend bist?
Was passiert in Deinem Körper? Wo spürst Du die Wut?
Wie ist Deine Atmung?
Wie geht es weiter? Wie lange bleibt die Wut? Was bleibt im Körper zurück?
Beobachte Dich immer wieder, damit Du Dich kennen lernst wie Du gelernt hast mit Wut umzugehen und schreibe Deine Erfahrungen auf.
2- Schreibe einen Wutbrief über alles und jeden in Deinem Leben, was Dich wütend gemacht hat und halte nichts zurück. Es gibt hier keine Tabus!
Trenne Dich von den Emotionen die Dich vergiftet haben und scheide sie beim Schreiben aus.
Wichtige Regel!: Du darfst nicht über Dich selbst schreiben und was Dich an Dir selbst wütend gemacht hat.
Sonst landest Du beim oben beschriebenen Punkt: Autoaggression.
Nochmals zur Erinnerung: Wut auf einen Selbst gibt es nicht. Frage Dich stattdessen: Was macht mich wirklich wütend hinter dem Deckmantel der Selbstwut?
3- Fange an wenn Du wütend bist, körperlich diese Wut abzubauen: Schlage auf ein Kissen, Schreie, Hüpfe, mach Kniebeugen,…
Und beobachte Dich, wie es Dir damit geht.
Als ich mit dieser Übung angefangen habe, fand ich mich so albern, dass ich gelacht habe. Ich konnte die Wut nicht raus lassen und habe mich ins lustig sein geflüchtet. Mittlerweile darf ich erleben, wie kraftvoll es ist, meine Wut rauszulassen und wie gut ich mich danach fühle.
4- Kommuniziere Deine Wut: „Ich will jetzt mit Dir Teilen wie ich mich fühle. Ich bin gerade richtig wütend, weil…“
Das ist wohl die mutigste Übung und gerade das ist so heilsam! Nicht nur für Dich ist das heilsam, sondern auch für Deine Beziehungen.
Du verbrennst nicht Energie, weil Du es in Dir gespeichert hälst und es Dich zermürbt.
Aus eigener Erfahrung darf ich sagen, dass es einen freier macht.
Nicht mit jedem Menschen wirst Du Deine Wut teilen können. Man kann nicht zu seinem Chef sagen: „Du A..........“